Gebranntes Kind


Düsteres Sumpfgebiet im Altrhein bei Stockstadt, aufgenommen auf dem Kühkopf.
 
Vor sechs Tagen schrieb ich in Schon wieder Hunde über den Albtraum, über die Hunde, wie sie mir erschienen waren. Ich fragte nach eurer Meinung, warum sie ausgerechnet in dieser Nacht zu mir gekommen waren. Eine Antwort habe ich nicht bekommen.

Mir selbst ist im Nachhinein etwas eingefallen: Ich hatte an dem Tag einen Roman ausgelesen – Gebranntes Kind vom schwedischen Autor Stig Dagerman. Der wurde hier am 27.2. in einem Kommentar erwähnt, und zwar im Blogeintrag Das Buch überhaupt. Leider weiß ich nicht, wer das war – ich würde mich freuen, wenn sich die Person meldet. Gutes Buch übrigens. Gut, aber verdammt düster. Womöglich zurzeit ein wenig zu düster für mich.


Buchcover vom Roman Gebranntes Kind von Stig Dagerman. Es zeigt Kerzen, die sich kreuzen

„Cover: © Guggolz Verlag 

–  Gebranntes Kind“ 

Gegen Ende des Romans gibt es einen Abschiedsbrief, in dem von einer „Hundegesellschaft“ die Rede ist. Große und kleine Hunde, die sinnbildlich für Menschen stehen. Ich bin ein großer Kafkabewunderer – wie Dagerman auch. Im Nachwort zur Ausgabe, die ich las, werden Parallelen zwischen den beiden erwähnt. 

Ich vermute, dass der Traum daher kam. Das grauenhafte, dämonische Bild des gelben Hundes war meiner Fantasie entsprungen – die Panik stammte von damals in Italien.

Was meint ihr – ist das plausibel? Ich will hier keine intellektuelle Diskussion vom Zaun brechen. Aber ich verbringe meine Tage größtenteils mit mir und meinen Gedanken. Vielleicht hilft mir ja jemand hier auf die Sprünge? Bei Träumen und Albträumen muss ich auch immer an Freud, Dostojewskij oder eben Kafka denken. Unheimlich beklemmend, wenn auch genial, was der Typ geschrieben hat, insbesondere in der Erzählung Forschungen eines Hundes. Habt ihr die gelesen? Findet ihr die auch so absurd und deprimierend?

Aus dem geistigen Hundezwinger

Euer

Victor-wartet-auf-sein-Aschenputtel-Mancini

Kommentare

  1. Guten Morgen.
    Eigentlich hast Du doch eine Antwort auf die Hunde bekommen, bloß einen Tag später unter dem Beitrag VU LYV, da es um den eventuellen Bezug zu Dirt ging.
    Traumdeutung ist etwas sehr spannendes und hat nichtmal etwas mit Hokuspokus zutun, wie manche meinen. Unser Unterbewusstsein gibt unseren Gefühlen ein körperliches Bild. Das Bild taucht dann gerne wieder und wieder in unseren Träumen auf. Bei Dir ist der Hund vermutlich einfach die blanke Angst. Kann auch sein, dass du aktuell täglich von den Hunden träumst. Erinnern tust du dich aber nur dran, wenn Du kurz danach aufwachst. Es muß also keinen aktuellen Auslöser für den einzelnen Traum an dem Tag gegeben haben. Der Kampf gegen Deinen Krebs genügt ja, um nachts im Traum das Thema "Angst" zu bearbeiten.
    Ich bilde mir ja fest ein, dass Du ursprünglich ein anderes (aber sehr ähnliches) Hundebild drin hattest. Da stand eine große helle deutsche Dogge rechts im Hauseingang. Das Bild war weniger symmetrisch. Stimmt das oder bilde ich es mir ein?
    (I love your blog..... always waiting for a new article)

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