33.439 Schritte
Ich habe unruhig geschlafen, bin des Öfteren aufgewacht, konnte aber jedes Mal wieder vor Erschöpfung einschlafen. Das liegt zum einen an den vergangenen beiden Tagen - walking through Berlin with my niece - und zum anderen am bevorstehenden Ereignis. In wenigen Stunden werde ich eines meiner Engelchen - Fr. Dr. V. - wiedersehen. Ich habe vieles mit ihr zu besprechen. Und ein großes Huhn zu rupfen. Letzteres verrate ich zuerst. Seit Dezember warte ich auf meinen Schwerbehindertenausweis, mit dem man so einiges machen kann, u.a. Gelder beantragen. Dieser Ausweis trifft nicht ein - von Nachfragen wird abgeraten! - also warte ich. Und warte. Nun stellt sich heraus, dass die Bearbeitung an fehlenden Unterlagen seitens der Onkologie scheitert. Aaaaaaaah!
Doch zuerst zu L. Die Tage mit meiner Nichte waren schön, intensiv, spannend. Und sooo anstrengend. 33.419 Schritte in zwei Tagen laut Google Fit, der App, mit der ich neuerdings meine Fitness tracke, um mein Gewicht unter Kontrolle zu wahren. Denn mein Gewicht ist ein großer Faktor in Sachen Schmerzen und Unwohlsein: geschwollene Füße, Krampfadern in den Beinen, etc. Wir waren in Neukölln und Prenzlauer Berg unterwegs. Ethnien-Kontrastprogramm sozusagen. Von Little Hiptsarabia nach Wohlstandia. Selbst ihr, die nicht mit den offensten Augen durch die Gegend marschiert, ist es sofort aufgefallen.
Lustigerweise haben uns drei Männer vor einem tollen kleinen Café namens Mataró geholfen, die Arabisch miteinander sprachen. Wir warteten darauf, dass der Regen aufhörte, tranken währenddessen Sencha-Tee und heiße Schokolade. Als wir schließlich gehen wollten, verhakte sich mein Reißverschluss. Zuerst versuchte es der eine, dann schafften es die anderen beiden in Kooperation. Sie kommen aus Tunesien und dem Libanon und arbeiten wohl auch sonst in dem Falafel-Laden ein paar Schritte weiter. Nett trifft die Beschreibung nicht. Sympathie ist das beste Wort, um das Gefühl zu beschreiben, was unter uns fünfen entstand. Voller Dankbarkeit ließen wir sie da stehen.
Danach fuhren wir nach Schöneweide, wieder einmal zu Dark Matter. Zum zweiten Mal in meinem Leben und ich kann es nur jedem empfehlen, dem die Kombo aus Licht, Sound und Kinetik etwas gibt: Physik in Stylish!
Heute Morgen folgt nun der erneute Gang nach Canossa. Die Ergebnisse der Computer-Tomographie von letzter Woche werden besprochen. Eigentlich hatte ich bisher keine große Sorge. Immerhin hätte man mich sicherlich angerufen, wenn etwas sehr Auffälliges zu berichten wäre, dachte ich. Aber dann die Schlamperei mit der Bürokratie und ich bin verunsichert. Ein spekulativer Haiku zum Abschluss:
Is the tumor back
Once again I cannot see
Death will come too soon
Doch keine Panik, der Tod kommt früh genug. Bis dahin schreibe ich kräftig weiter.
Victor Bashō Mancini
Haiku.... aha. Irgendwas gibts doch immer zu lernen von dir. Ganz nebenbei. Versteckt. Im Nebensatz.
AntwortenLöschenCT war gut?
Ich hoffe es so!!!
B.