Vorläufige Absage an Walter White’s Chemistry Lab und Tschernobyl

 

Inmitten der schlechten Nachrichten der letzten Wochen gab es heute einen kleinen Hoffnungsschimmer. Nein, die Prognose, dass ich sterben werde, hat sich nicht geändert. Das wäre auch zu viel verlangt. Aber die Ergebnisse der Pathologie sind eingetroffen. Und waren erstaunlicherweise positiv, wenn man optimistisch sein möchte. Ich habe vor Erleichterung geweint, als ich im Zimmer der Onkologin saß, als sie mir folgendes erläuterte: die molekulare Biopsie ergab, dass meine Form des Lungenkrebses eine Mutation ist, die man medikamentös behandeln kann.

Somit bekomme ich von morgen an Tabletten, die selbstverständlich auch krasse Nebenwirkungen haben können. Aber wenn ich die Infos einigermaßen richtig verstanden habe in meiner eingeschränkten Wahrnehmung, kann ich ein paar Jahre länger dadurch leben. Und ich brauche erstmal weder Bestrahlung noch eine Chemotherapie. Ich hatte solche Angst vor Little Boy, den sie bereits gestern auf mein Hirn abfeuern wollten. Stellt euch vor, Hiroshima in meinem Kopf. Aber nein, erstmal nicht. I’m fucking grateful to modern medicine!

Und wenn ich nur ein wenig Zeit gewinne, um meinen Roman fertig zu schreiben. Und wenn das Medikament anschlägt, bin ich vielleicht nicht mehr ganz so verwirrt. Vielleicht wohlgemerkt. Gleichzeitig können Nebenwirkungen auftreten wie kognitive Störungen und vereinzelt sogar Psychosen, neben erhöhten Cholesterinwerten, erhöhtem Blutdruck und auch Blutzucker. Aber ich möchte mich grundsätzlich über die Nachricht freuen. 

Also für alle, die sich mit mir freuen, stoßt telepathisch mit mir an!

To love and hope, world, wherever you are! May David Lynch rest in peace as well! No Hay Banda!

Victor Mancini