Eine Kluft tut sich auf


Ich war neulich bei Freunden. Im Vorfeld hatte ich Angst. Aber ich wollte mich darauf freuen, denn mit ihnen hatte ich immer schöne Momente verlebt. Nach dem Besuch hat mich die Dunkelheit umhüllt. Ich weinte, während ich diese Zeilen schrieb. Die Kranhkeit hat die Brücke zerbombt, eine Kluft hat sich aufgetan. Der Abgrund ist tief. 

Sobald man weiß, dass man keine Chance mehr hat zu überleben, ist diese Gewissheit für einen omnipräsent. Alle Gedanken kreisen nur noch darum. Alle bisherigen Gemeinsamkeiten werden neu gedacht. Mein jetziges Leben ist wie eine Reise durch einen Tunnel, der kein Ende hat, an dem es kein Licht gibt. Jeden Abend frage ich mich, ob ich am nächsten Tag aufwachen werde. Wenn ich wenigstens die Gewissheit hätte, noch über sagen wir mal 400 Tage zu verfügen und die in absoluter Gesundheit, dann könnte ich sie voll ausschöpfen und versuchen zu genießen. Aber die Schmerzen, die Unsicherheit, die eingeschränkten Lebensbedinungen, die Ängste – all die unbekannten Parameter – lassen mir den Tag von einen Moment auf den nächsten unterträglich werden. Soeben gelacht und alsbald verzweifelt. 

Das Leben aller Anderen hingegen geht schlichtweg weiter, mögen sie für den Moment der Zusammenkunft auch traurig sein. Aber irgendwann geraten die Dinge ihres Alltags wieder in den Vordergrund. Und das ist auch gut so.

Voller Trauer

G.

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